Affiliation:
1. Klinik für Innere Medizin, Albertinen-Krankenhaus Hamburg
2. Klinik für Gynäkologie, Albertinen-Krankenhaus Hamburg
Abstract
Zusammenfassung
Anamnese Eine 39-jährige Patientin wird wegen plötzlicher ausgeprägter Belastungsdyspnoe unter dem V. a. eine Lungenarterienembolie zugewiesen. Sie berichtet zudem über eine gerade abgeschlossene Kinderwunschbehandlung.
Untersuchungen und Diagnose Bei klinisch gutem Allgemeinzustand finden sich laborchemisch eine deutliche Erhöhung der D-Dimere und des hCGs, sonografisch ein ausgeprägter Aszites, ein großer rechtsseitiger Pleuraerguss sowie multizystische, deutlich vergrößerte Ovarien. In Zusammenschau mit der Anamnese wird die Diagnose eines ovariellen Hyperstimulationssyndroms (OHSS) gestellt. Diese Diagnose wird durch die Gynäkologen bestätigt und als Grad II–III (moderat bis schwer) klassifiziert.
Therapie und Verlauf Bis auf eine Thromboembolie-Prophylaxe mit Certoparin 3000 IE/d wird keine Therapie durchgeführt; die Erkrankung verläuft selbstlimitierend.
Schlussfolgerung Das OHSS ist primär ein gynäkologisches Krankheitsbild, dennoch können auch Internisten über die Leitsymptome Belastungsdyspnoe oder abdomineller Schmerz damit in Kontakt kommen. Früh erkannt sind die Symptome gut zu behandeln und schwere Verläufe können meist verhindert werden. In diesem Fall konnten Anamnese und Sonografie die initiale Verdachtsdiagnose einer Lungenarterienembolie widerlegen.