Affiliation:
1. Ludwig-Maximilians-Universität München
2. Katholische Stiftungshochschule München
Abstract
ZusammenfassungEtwa 10–20 % der Zweijährigen gelten als sogenannte Late Talkers (LT) und haben ein erhöhtes Risiko Sprachentwicklungsstörungen zu entwickeln. Frühinterventionen zielen darauf ab, die sprachlichen Rückstände bereits vor dem dritten Geburtstag zu behandeln und werden von Eltern, pädagogischen Fachkräften oder Therapeuten*innen durchgeführt. Ziel der Metaanalyse ist es, die Wirksamkeit von Frühinterventionen auf die sprachlichen Fähigkeiten vor 36 Monaten zu analysieren. Die systematische Literatursuche für den Zeitraum 2008 bis 2018 ergab 2191 Treffer. Nach einem Qualitätsscreening durch zwei unabhängige Reviewerinnen fanden sich 5 qualitativ hochwertige Studien mit Daten von 443 LT. Es zeigten sich signifikante aggregierte Effekte von g = 0,48 für den expressiven Wortschatz und g = 0,83 für die Syntax sowie von g = 0,40 für die Gesamtwirkung der Frühinterventionen. Insbesondere Studien aus Deutschland erzielten mittlere bis große Effekte und weisen auf die Bedeutsamkeit einer frühen Behandlung hin.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology
Reference37 articles.
1. Sprachentwicklung bei Late Talkern;P Kühn;Logos,2016
2. Effektivität von Sprachtherapie und Sprachförderung für Late Talker;C Hachul;VHN,2013