Abstract
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund Medizinisches Handeln erfolgt als sensible zwischenmenschliche Begegnung, in der die technische Leistung in einer für das Gelingen der Behandlung relevanten Arzt-Patient-Beziehung eingebettet ist.
Ziel der Untersuchung Ausarbeitung einer anthropologischen Modellierung der „Arzt-Patient-Beziehung“ bzw. der „therapeutischen Beziehung“.
Methode Es wird zunächst ein Standardmodell der Arzt-Patient-Beziehung vorgeschlagen. Es folgt die Formulierung von anthropologischen Annahmen zur Arzt-Patient-Beziehung. Abschließend wird ein anthropologisches Modell von befähigenden Dimensionen dieser Beziehung ausgearbeitet.
Ergebnisse Es werden 4 Bedeutungen von therapeutischer Beziehung entworfen (als Therapie bahnend, als Wirkfaktor, als in Therapie umgewandelt, als Therapie selbst) sowie 6 Begriffspaare formuliert, zwischen welchen sich die Arzt-Patient-Beziehung dialektisch bewegt. Das ausgearbeitete anthropologische Modell der Arzt-Patient-Beziehung weist formal 3 Momente auf: Zwischen den Merkmalen einer Arzt-Patient-Beziehung und deren in Gang gesetzten allgemeinen therapeutischen Auswirkungen kommen anthropologische Mediatoren zur Entfaltung, die den Kategorien Haltung, Interpersonalität und Kommunikation zuzuordnen sind.
Diskussion Während das Standardmodell der Arzt-Patient-Beziehung von einer grundsätzlichen komplementären Rollenasymmetrie ausgeht, betrachtet die anthropologische Perspektive allgemein wirkende Grundkategorien wie Solidarität, Verständnis und Verständigung. Diese Beziehung ist nicht nur kollaborativ, sondern je nach Grad der Autonomie partnerschaftlich, stets aber Ausdruck des Respekts vor einer zu würdigenden fremden Existenz.
Subject
Family Practice,Clinical Neurology
Cited by
2 articles.
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