Perinatales Outcome bei Frauen mit Gestationsdiabetes unter besonderer Berücksichtigung eines Migrationshintergrundes – Ergebnisse einer prospektiven Studie in Berlin

Author:

Stupin Jens H.1,Henrich Wolfgang2,David Matthias1,Schlembach Dietmar3,Razum Oliver4,Borde Theda5,Breckenkamp Jürgen4

Affiliation:

1. Gynecology, Charité Universitätsmedizin Berlin, Germany

2. Obstetrics, Charité Universitätsmedizin Berlin, Germany

3. Obstetrics, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Germany

4. AG3 Epidemiology and International Public Health, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Bielefeld, Germany

5. Public Health, Alice Salomon Hochschule Berlin, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Etwa 25 % der Bevölkerung Deutschlands haben einen Migrationshintergrund (MH), der mit einem schlechteren perinatalen Outcome einhergehen kann. Der Gestationsdiabetes (GDM) gehört zu den häufigsten Schwangerschaftserkrankungen; von ihm sind Frauen mit MH in höherem Maße betroffen. Bisher liegen keine systematisch erhobenen Daten zur Betreuung von Migrantinnen mit GDM vor. Fragestellung Ziel der Studie war es, Auswirkungen eines MH auf Schwangerschaften von Frauen mit GDM zu evaluieren: Haben Immigrantinnen und ihre Nachkommen ein schlechteres perinatales Outcome als Frauen ohne MH in den Parametern Geburtseinleitung, Sectio, Makrosomie, Apgar, Nabelschnur-pH-Wert, Verlegung auf eine neonatologische Intensivstation, Frühgeburt und prä-/postpartale Hb-Differenz? Beeinflusst ein MH außerdem den Zeitpunkt der ersten Schwangerenvorsorge sowie die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen? Methoden Datenerhebung an drei Berliner Geburtskliniken 2011/2012 unmittelbar in der Kreißsaalaufnahme über 12 Monate anhand standardisierter Interviews (Fragebogenset) in deutscher, türkischer und anderen Sprachen. Fragen zu soziodemografischen Aspekten, Schwangerenvorsorge sowie ggf. Migration und Akkulturation. Verknüpfung der Befragungsdaten mit Mutterpass- und klinischen Perinataldaten. Adjustierung für Alter, BMI, Parität und sozioökonomischen Status erfolgte in Regressionsmodellen. Ergebnisse Die Daten von n = 2878 Frauen mit MH (GDM: 4,7 %) und n = 2785 Frauen ohne MH (GDM: 4,8 %) konnten verglichen werden. Eine multiple Regressionsanalyse zeigte keine Unterschiede in den Chancen der beiden Gruppen mit GDM hinsichtlich Sectio, Makrosomie, Apgar, Nabelschnur-pH-Werten, Verlegungen auf eine neonatologische Intensivstation sowie Zeitpunkt der ersten Schwangerenvorsorge ≥ 12 SSW und Zahl der Vorsorgeuntersuchungen < 10. Sowohl für Frauen mit GDM und MH (OR 1,57; 95 %-KI 1,08–2,27) als auch für solche mit GDM ohne MH (OR 1,47; 95 %-KI 1,01–2,14) bestand eine signifikant höhere Chance der Geburtseinleitung. Schlussfolgerung Frauen mit GDM und MH zeigen ein ähnlich gutes Schwangerschaftsergebnis wie solche mit GDM und ohne MH, was auf eine hohe Qualität der peripartalen Betreuung und Versorgung hinweist. Im Vergleich zu Frauen ohne GDM wird bedingt durch diesen und den höheren BMI unabhängig vom MH vermehrt eingeleitet. Die Ergebnisse für Frauen mit GDM lassen unabhängig vom MH auf einen ähnlichen Standard der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft schließen.

Funder

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Endocrinology, Diabetes and Metabolism

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