Abstract
Innerhalb genereller Suizidpräventionsstrategien gilt ein größer werdendes Augenmerk institutionsübergreifenden Angeboten und Maßnahmen. Apotheken können als Orte, an denen potenzielle Suizidmittel verkauft werden und spezifische Formen der Beratung möglich und nötig sind, einen wichtigen Beitrag zur Präventionsarbeit leisten. Über die Rolle von Apothekenpersonal in der Suizidprävention und dessen Interaktion mit suizidgefährdeten Menschen ist jedoch bisher wenig geforscht worden, vor allem im Rahmen des deutschen Apothekensystems. Der vorliegende Beitrag exploriert mittels eines qualitativen Forschungsansatzes das Thema Suizidalität in deutschen Apotheken aus der Perspektive von drei ausgebildeten Apothekerinnen. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei der Frage, welches Hintergrundwissen und welche Fertigkeiten gebraucht werden, um Apothekenpersonal zur Suizidprävention zu befähigen. Aus drei semistrukturierten Interviews wurden Idealtypen gebildet, die verschiedene Formen des Umgangs mit Suizidalität im Bereich der Apotheken ausmachen. Diese können der Selbsteinschätzung der Apotheker*innen dienen und Reflexionsprozesse anstoßen, sowie Veränderungen und Optimierungen von präventiven Handlungsweisen und Maßnahmen bewirken.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG