Abstract
Die »intrinsische Altersfeindlichkeit« des menschlichen Körpers manifestiert sich in Veränderungen, Funktionsstörungen und Erkrankungen – und schließlich im Tod. Verschiedenste Prothesen, von Medikamenten angefangen bis hin zu verschiedenen Implantaten, können heute helfen, altersbedingte Veränderungen und Leiden zu kompensieren oder zu mildern. Vom Erleben her sind sie willkommene Freunde, die sich unser Organismus unauffällig einverleiben kann, bis hin zu feindselig erlebten Fremdkörpern, deren Akzeptanz oder gar Aneignung uns mit Abwehr und Konflikten konfrontiert. Bei diesen somatopsychischen Integrationsprozessen spielen alle Funktionen, die wir dem Konzept des Körperbildes zuordnen, eine zentrale und die Wiederherstellung und Integration fördernde Rolle. Dies wird, ebenso wie das Sturzerleben im Alter, aus der Perspektive des Körperbild-Konzeptes von Paul Schilder und anhand eines klinischen Beispiels erörtert.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
Reference14 articles.
1. Bion W (1962) Learning from Experience. New York (Basic Books) [Dt. 1992 Lernen durch Erfahrung. Frankfurt am Main (Suhrkamp)].
2. Freud S (1923b) Das Ich und das Es. GW XIII. Frankfurt a. M. (Fischer) 237–289.
3. Küchenhoff, J. (2012 [1992]) Körper und Sprache. Theoretische und klinische Beiträge zu einem intersubjektiven Verständnis des Körpererlebens. Erw. u. komplett überarb. Neuaufl. Gießen (Psychosozial).
4. Küchenhoff J (2016) Zwischenleiblichkeit und Körperbild. Das Körpererleben in der Beziehung. In: Walz-Pawlita S, Unruh B, Janta B (Hg) Körper-Sprachen. Gießen (Psychosozial) 109–124.
5. Küchenhoff J, Agarwalla P (2012) Methoden der empirischen Erfassung des Körpererlebens. Körperbild und Persönlichkeit. Berlin, Heidelberg (Springer) 33–66.