Abstract
Der Aufsatz greift ein persönliches Erleben auf, einer der häufig thematisierten schweigenden Menschen in der Großgruppe zu sein, und untersucht die verschiedenen Aspekte, die in diesem Symptom münden. Es werden zunächst zentrale Aspekte referiert, die die gruppenanalytische Großgruppe beschreiben. Anschließend wird die rechtliche Situation von homosexuellen Männern skizziert, da sie eine Bedeutung für das eigene Erleben in der Gesellschaft hat. Darüber hinaus wird die Pathologisierung von Homosexualität dargestellt, insbesondere der Umgang in der Psychoanalyse an der Grenze zwischen Pathologisierung und Akzeptanz von Homosexualität als Normvariante von Erleben. Abschließend werden intrapsychische Dynamiken eines homosexuellen Mannes in einer heteronormativ geprägten Welt beschrieben. Es soll deutlich gemacht werden, dass in den genannten Bereichen das Schweigen bzw. die Sprachlosigkeit eine besondere Rolle spielt, wobei auch traumatisches Erleben mitgedacht wird.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
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