Abstract
Die Jenischen waren in der Schweiz im 20. Jahrhundert antiziganistischer Diskriminierung ausgesetzt, die auch von kirchlichen Akteur:innen ausging. Durch Kindswegnahmen und die religiöse Erziehung in katholischen Institutionen gedachte man, aus den ›sittlich verwahrlosten‹ Jenischen ›korrekte‹ Menschen zu machen. Diese gewaltsamen Ereignisse wirken unter Jenischen als kollektives Trauma und prägen als solches den religiösen Identitätsbildungsprozess. Der auf einer qualitativen religionswissenschaftlichen Studie basierende Aufsatz zeigt drei mögliche Arten, das Trauma zu erinnern und die damit verbundenen Herausforderungen zu überwinden.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG