Author:
Vásquez Martín Mercado,Martín Javier San
Abstract
In den letzten Jahrzehnten hat die Aufmerksamkeit für die phänomenologische Methode im Bereich der qualitativen Forschung zugenommen. Dieser Artikel befasst sich mit der Beziehung zwischen Phänomenologie und Psychologie und mit der Frage, wie Methodologie und Subjektivität in den Grundlagen der wissenschaftlichen Forschung miteinander verbunden sind. Der erste Teil des Beitrags diskutiert die Möglichkeit der Anwendung der Phänomenologie in qualitativen Forschungen, die Uneinheitlichkeit der Deutungen von phänomenologischen Beiträgen zur Wissenschaft und das Risiko der Inkompatibilität mit der objektiven Dimension der experimentellen Wissenschaft. Der zweite Teil untersucht die Beziehung zwischen Phänomenologie und Psychologie, insbesondere den Unterschied zwischen phänomenologischer Psychologie und transzendentaler Phänomenologie sowie die Bedeutung der Amsterdam-Vorlesungen zum Verständnis der Philosophie von Edmund Husserl. Der dritte Teil vertieft die epistemologische Kritik von Husserl und untersucht ihren Beitrag zur Entwicklung der phänomenologischen Psychologie als Wissenschaft, die auf einem subjektiven Apriori basiert. Die noetisch-noematischen Komponenten der Erfahrung, einschließlich des verkörperten Selbst als des Ich-Pols jedes intentionalen Phänomens, und die phänomenologische Psychologie als Grundlage für den Aufbau einer streng wissenschaftlichen Psychologie werden diskutiert. Zusammenfassend behandelt dieser Beitrag die Komplexität der Beziehung zwischen Phänomenologie und Psychologie sowie die Notwendigkeit eines sorgfältigen Verständnisses von Methodologie und Subjektivität in der phänomenologischen Forschung.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
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