Abstract
Der Beitrag betrachtet Achtsamkeit und Intuition im Kontext wissenschaftlicher Erkenntnisproduktion. Ausgangspunkt ist die These, dass Achtsamkeit und Intuition mit wissenschaftlicher Aufmerksamkeit verwoben sind und in den Prozess der Forschung einfließen. Im Anschluss an westliche Auslegungen wird Achtsamkeit als forschende Praxis diskutiert, die Wissen durch Introspektion und die unmittelbare Erfahrung des Selbst im gegenwärtigen Augenblick schöpft. Intuition wird als ein Modus der Erkenntnisgewinnung analysiert, welcher leiblich-sinnliche, affektive und rationale Komponenten beinhaltet und als ganzheitlich, unmittelbar und plötzlich erlebt wird. Der Beitrag arbeitet Verbindungslinien zwischen Achtsamkeit und Intuition heraus, indem er einer ästhetisierenden Perspektive folgt. Sie ist gegenstandsadäquat, weil sie Achtsamkeit und Intuition in ihrer Eigenart erfasst und nicht lediglich in Relation zum Kanon wissenschaftlicher Epistemologie. Abschließend wird die Bedeutung von Achtsamkeit und Intuition für die wissenschaftliche Erkenntnisproduktion am Beispiel der qualitativen Sozialforschung dargestellt.