Abstract
Als Psychoanalytiker:innen arbeiten wir mit Konzepten von großem heuristischen Wert, die aber gleichzeitig immer wieder die Natürlichkeit der Geschlechterdifferenz, der Binarität betonen. Queertheoretisch formuliert wird Binarität durch diese Wiederholungen nicht einfach nur beschrieben, sondern als Effekt produziert und perpetuiert. Im Artikel wird der Frage nachgegangen, inwieweit queertheoretische Anregungen, zum Beispiel die Infragestellung der Unterscheidung (und damit impliziten Bewertung) von Original und Kopie, von Heterosexualität und Homosexualität eine produktive Verschiebung in psychoanalytischen Konzepten in Gang setzen könnte wie auch die Auffassung des eigenen Geschlechts als immer performativ, als drag.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
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