Abstract
Der Beitrag rekapituliert die wiederkehrende Debatte um Vielheit und/oder Einheit in der Psychoanalyse, die als fruchtlos kritisiert wird, weil sie keine nennenswerten Ergebnisse liefern konnte und die psychoanalytische Gemeinschaft von innen schwächt. Anstelle einer Fortsetzung der Suche nach dem Common Ground, argumentiert der Autor für die Akzeptanz irreduzibler Pluralität in der Psychoanalyse des 21. Jahrhunderts, welche anhand der Ausdifferenzierung der postfreudianischen Triebtheorien exemplarisch dargestellt wird. Auswege aus lähmenden Pluralismus-Diskussionen findet der Autor in einer die psychoanalytische Pluralität begleitenden, »konnektionistischen« Konzeptforschung, die einen festen Platz im psychoanalytischen Diskurs einnehmen soll. Konzeptforschung hat zudem hohe praktische Relevanz, da die Ausbildung konzeptueller Kompetenz unerlässlich für eine erfolgreiche Anwendung der Psychoanalyse in unterschiedlichen Handlungsfeldern ist.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
Subject
Industrial and Manufacturing Engineering