Abstract
Obwohl die Reverie des Analytikers4 einen Prozess voraussetzt, der absichtlich induziert wird durch die psychoanalytische Haltung von ›no memory, no desire‹, ist ihre Entstehung von der Erwartung an die evolutive Fähigkeit der Psyche und ihre Transformationen geprägt. Bions Beschreibung von Transformationen, die sich in verschiedenen Ebenen organisieren, wird durch die Einbeziehung von autistischen Transformationen, in die das Gebiet der Sinnesempfindungen Eingang finden, und die Dimension der Nicht-Existenz des mentalen Erlebens ergänzt. In diesen Fällen ist die Projektive Identifizierungskommunikation (PI-Kommunikation) gestört und der Prozess ist sensorischen Stürmen ausgesetzt, welche die Entwicklung der Reverie beeinträchtigen. Ich habe durch die Beschreibung eines klinischen Falles versucht darzustellen, wie der Prozess der Reverie nicht unbedingt an lange Zeiträume gebunden ist, sondern blitzartig durch eine senso-korporale Manifestation entstehen kann, die dem Analytiker einen Zugang zu der objektalen Funktion protomentaler Bereiche ermöglicht. Psychische Bedeutung kann erkannt werden. Vielleicht könnte dieser Zustand als eine autistische Reverie in Zeiten des Krieges bezeichnet werden, die es dem Analytiker ermöglicht, seine bewusste Aufmerksamkeit von der Wucht der sensorischen Manifestationen abzuziehen und ihnen eine objektale Funktion zuzuweisen.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
Subject
Computer Science Applications,History,Education
Reference53 articles.
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