Überlegungen zur Intuition

Author:

Eshel Ofra

Abstract

Den Begriff der intuition, der weithin anhand der Kant’schen Definition17 als die Berührung mit der Wirklichkeit ohne die Vermittlung rationalen Denkens gefasst wird, wurde von Bion in den psychoanalytischen Wortschatz zurückgeholt. Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht Bions Terminus der Intuition, wie er in dessen späten Schriften dargelegt ist, insbesondere in den kontrovers diskutierten Notes on Memory and Desire (1967b), in denen Bion mit Macht seiner radikalen Forderung Ausdruck verleiht, Erinnerung, Wunsch, Bewusstsein von Sinneseindrücken und sogar Verstehen zu suspendieren, um zu vermeiden, »die Intuition des Psychoanalytikers von der Realität, mit der er ineins sein muss, zu beeinträchtigen«. Auf diese Weise tritt der Analytiker18 mit dem Patienten in intuitiven Kontakt und ein In-eins-Sein mit einer zuinnerst verstörenden psychischen Realität, die der Patient aus eigener Kraft nicht zu ertragen imstande ist. Die Autorin erläutert die grundlegende Bedeutung, die diesem ontologisch-intuitiven Ansatz des In-der-Erfahrung-Seins anstelle eines epistemologischen Ansatzes zukommt, wenn innerhalb von nicht-verdrängten und unrepräsentierten unbewussten Zuständen gearbeitet wird, die eng mit den in Winnicotts und Bions späten Schriften thematisierten frühen Zusammenbrüchen und seelischen Katastrophen sowie den zum Schutz vor ihnen aufgebauten massiven Abwehrorganisationen zusammenhängen. Die klinische Veranschaulichung beschreibt das Intuieren als ein Sein ›in-tu-it‹19, das heißt hinein in die unbekannte, undenkbare und nicht-kommunizierende seelische Wirklichkeit des Patienten und das allmähliche Werden einer gelebten, neuen emotionalen Erfahrung.

Publisher

Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG

Subject

Computer Science Applications,History,Education

Reference45 articles.

1. Bergstein, A. (2014). Beyond the spectrum: Fear of breakdown, catastrophic change and the unrepressed unconscious. Rivista Di Psicoanalisi, 60, 847–868.‏

2. Bion, F. (2014 [1995]). The days of our years. In ders., Complete works, vol. XV (S. 91–111). London: Karnac.

3. Bion, W. R. (1967a). Second thoughts. London: Maresfield Library/Karnac.

4. Bion, W. R. (1967b). Notes on memory and desire. The Psychoanalytic Forum, 2, 272–273.

5. Bion, W. R. (1997 [1965]). Transformationen. Übers. E. Krejci. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

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