Abstract
Der Beitrag formuliert die These, dass Kulturschaffende zu einer "Kultur" im umgreifenderen Sinne lediglich Beiträge leisten können wie alle anderen gesellschaftlichen Akteure auch, dass sie also Lebensstile, Diskurse etc. zwar mitprägen , aber keineswegs 'entscheidend' beeinflussen oder transformieren können. Die Beiträge von Künstler*innen werden umso gewichtiger sein, je stärker sie dabei in neuartige Arrangements gesellschaftlicher Arbeitsteilung mit anderen Akteur*innen eintreten. Nachhaltiges Orientierungs- und Transformationswissen können sie dabei entweder prozedural katalysieren helfen (Nachhaltigkeit "durch" Kunst), kommunikativ reflektieren und differenzieren ("mit" Kunst) oder zur Umbildung ihrer eigenen Formensprache verwenden ("in" Kunst). Ihre Bewegung hin zu einer Auflösung der eigenen Systemgrenzen kommt dabei der in der (Nachhaltigkeits-)Wissenschaft statthabenden komplementär entgegen.
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