Abstract
Sarah Tell widmet sich in diesem Beitrag dem Zusammenspiel zwischen der Alternative für Deutschland (AfD) und neurechten Protestakteuren. Konkret vergleicht der Beitrag politische Problemdiagnosen und Forderungen, die maßnahmenkritische Protestakteure und AfD-Landtagsabgeordnete in Sachsen während der Corona-Pandemie in die Konfliktaustragung um ein angemessenes Pandemiemanagement einbrachten. Die empirische Analyse von Telegram-Daten und Plenardebatten im sächsischen Landtag zeigt, dass die AfD die Frames der Protestierenden nur partiell in die parlamentarische Konfliktaustragung überführt, während in der Telegram-Kommunikation der Landtagsabgeordneten eine deutlich größere Überschneidung mit den Protestierenden besteht. Die unterschiedlichen Kommunikationsstrategien ermöglichen es der AfD, verschiedene Wählergruppen anzusprechen.