Abstract
Miriam Wenner widmet sich in ihrem Beitrag den Zusammenhängen zwischen Ethnizität und Raum, die sich in dem Phänomen des Ethnoregionalismus spiegeln. Basierend auf einem Fallbeispiel der sozialen Bewegung für »Gorkhaland« aus Nord-Indien untersucht sie wie durch die Verknüpfung gruppenbezogener Identitäten mit einem bestimmten Raum machtvolle raubezogene Identitäten entstehen, die politische Bewegungen und Forderungen nach Autonomie inspirieren und legitimieren. Diese Ethnifizierung des Raums wird als bewusste Handlung gesehen und anhand von drei Prozessen illustriert: die Gestaltung imaginativer Geographien, die Besetzung des Raums durch Symbole und die Ausübung von Herrschaft über Raum durch regionalistische Eliten. Dabei zeigt die Autorin im Sinne einer post-kolonialen Betrachtungsweise die Probleme der ethnoregionalistischen Agenda auf, die in der naturalisierenden Logik des Containerraums sowie der Essentialisierung von Unterschieden verhaftet bleibt.
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