Abstract
Dieser Beitrag widmet sich der Mikrofundierung von Teilhabemöglichkeiten in der Sharing Economy am Beispiel von Co-Working Spaces. Die Mikrofundierung ist ein Ansatz des Strategischen Managements in der Betriebswirtschaftslehre, der den Fokus auf die Individual-Ebene, konkret auf die Interaktion von Mitgliedern einer Organisation(seinheit) legt. Dadurch sollen Makro-Phänomene, wie z.B. Marktführerschaft, Gewinnerzielung oder Kundenzufriedenheit, durch die Mikro-Ebene erklärt werden. Auf der Mikro-Ebene hat sich als neue Arbeitsform das Arbeiten im Co-Working Space herauskristallisiert. Co-Working Spaces sind Einrichtungen, die Büroinfrastruktur zur Verfügung stellen. Diese kann von Nutzern für eine bestimmte Zeit gemietet werden. Gleichzeitig bieten Co-Working Spaces aber auch Begegnungsflächen, sodass Nutzer verschiedener Unternehmen (z.B. Start-ups oder Freelancer) miteinander interagieren können. Manche Co-Working Konzepte integrieren auch gemeinsam Events und Workshops, um den (in)formellen Austausch der Co-Worker zu ermöglichen. Dadurch verschwimmen traditionelle Unternehmensgrenzen, die sich bisher auch räumlich voneinander abgegrenzt haben (z.B. durch eigene Gebäude). Ob diese neue Arbeitsform Teilhabe ermöglicht, soll mit Hilfe des Mikro-Makro-Modells von Will und Müller (2020) (2019) rekonstruiert werden. Dazu wird die Mikro-Ebene mit ihren Interaktionen zwischen Individuen genauer betrachtet und das Ziel der Teilhabe auf der Makro-Ebene rekonstruiert. Es zeigt sich, dass die zugrundeliegende Denkweise der Trennung zwischen Mikro- und Makro-Ebene bzw. der intendierten und nicht-intendierten Konsequenzen für diese spezielle Form der Zusammenarbeit überdacht werden sollte.