Abstract
Alice Morin zeigt in diesem Beitrag, dass Oral-History-Projekte dort, wo ihre Durchführung möglich ist, maßgeblich zur Konstruktion einer holistischen Perspektive auf Zeitschriften beitragen können. Offene Interviews mit den Produzent:innen vermitteln neue Einblicke in die Zeitschrifteninhalte und rücken die Produktionsprozesse selbst in den Vordergrund, indem sie diese spiegeln. Im Rahmen eines solchen Ansatzes treten zudem komplexe Fragen zur Erinnerungsbildung in Bezug auf Zeitschriften und deren Produktionspraktiken ans Licht. Dargestellt wird dies am Beispiel der Zeitschrift Interview (gegründet 1969), zu der die Autorin von 2017 bis 2018 ein Oral-History-Projekt durchführte.