Städtische Episteme dekolonisieren

Author:

Ha Noa K.ORCID

Abstract

Die Analyse der »Europäischen Stadt« verdeutlicht, wie städtische Denkweisen koloniale Rassismusstrukturen reflektieren und nach 1989 eine neokoloniale Ordnung in Europa aufrechterhalten. Dieses Konzept ist eng mit den historischen Verflechtungen des europäischen Imperialismus und Kolonialismus seit dem 15. Jahrhundert verbunden. Die Ausdehnung der Kolonialmächte über Amerika, die Karibik, Afrika, Asien und den Pazifik war von Unterdrückung, Sklaverei und Ausbeutung geprägt. Trotzdem wurde das koloniale Projekt Europas auch als Hort der Aufklärung und Demokratie dargestellt. Die Analyse der »Europäischen Stadt« zeigt, wie diese Sichtweise ein Bild »weißer Unschuld« fördert und gleichzeitig die Verantwortung für koloniale Verbrechen negiert. Selbst nach dem formalen Ende des Kolonialismus wirken Eurozentrismus und Rassismus weiterhin in westlichen Gesellschaften fort. Nach 1989 wurde Deutschland, vor allem Berlin, zu einem Ort der Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Vorstellung der »Europäischen Stadt« betonte die Bedeutung der urbanen Bürgerschaft als zentrale Kraft für soziale Demokratie. Diese Idee stammte von einer unternehmerischen städtischen Klasse. Allerdings wurde dabei vernachlässigt, die europäische Stadt im globalen Kontext unter postkolonialen Bedingungen zu betrachten. Die postkoloniale Kritik zielt darauf ab, diese epistemische koloniale Ordnung zu überwinden und koloniale Denkmuster zu durchbrechen.

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