Abstract
Welche Auswirkungen hat die Coronakrise auf Geschlechtergerechtigkeit im Wissenschaftsbereich? Der vorliegende Beitrag geht dieser Fragestellung aus interdisziplinär sozioökonomischer Perspektive nach. Vermutet wird, dass geschlechtsspezifische lebensweltbezogene Auswirkungen der Coronakrise zur Verstärkung bestehender Ungleichheit im Wissenschaftsbereich beitragen und eine durch die Krise erzeugte verstärkte mediale Präsenz von Wissenschaft in öffentlichen Medien sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen nur teilweise zugutekam. Diese Thesen werden durch eine Kombination einer Literaturanalyse zu Kriseneffekten auf den Wissenschaftsbereich mit einer Diskursanalyse zur Wissenschaftspräsenz und Zuschreibungen wissenschaftlicher Expertise in deutschsprachigen Qualitätsmedien (Der Standard, Neue Zürcher Zeitung, Spiegel Online) im Zeitraum von Herbst 2019 bis Frühjahr 2021 einer Überprüfung unterzogen.
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