Abstract
Neues aus Kanakistan? Was passiert, wenn »Migrationshintergrund« zu einem selbstverständlichen Bestandteil der alltäglichen Kommunikation wird? Olga V. Artamonova präsentiert ungewöhnliche Erkenntnisse aus einem selten erforschten Feld: der Hauptschule. Anhand einer mehrmonatigen ethnographischen Untersuchung in einer siebten Klasse zeigt sie, wie Haut- und Haarfarbe, Herkunftsländer und Religion der einzelnen Schüler_innen im spielerischen und hochdynamischen Kommunikationsalltag für den Erhalt der Gruppenzusammengehörigkeit eingesetzt werden, zugleich aber auch zu Exklusionen führen. Die soziolinguistische Studie wirft auch einen kritischen Blick auf den Umgang der Lehrer_innen mit der Heterogenität im modernen Fachunterricht und analysiert die außerschulische Kommunikation der Hauptschüler_innen auf Facebook, wo sich eine dauerhafte Auseinandersetzung mit dem Thema »Ausländersein« beobachten lässt.
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