Logopädische Teletherapie im häuslichen Umfeld von Schlaganfallbetroffenen

Abstract

Dargestellt wird die logopädische Teilstudie des Projekts DeinHaus 4.0 Oberpfalz. Im Rahmen eines Mixed-Methods-Ansatzes wurden Umsetzbarkeit und Nutzen einer logopädischer Teletherapie untersucht, die über zwei verschiedene Telepräsenzroboter in der häuslichen Umgebung von Schlaganfallbetroffenen durchgeführt wurde. An der Studie im Prätest-Posttest-Design ohne Kontrollgruppe nahmen 16 Proband*innen teil, davon 11 mit Aphasie und 5 mit Dysarthrie. Während des 24-wöchigen Interventionszeitraumes wurde neben einer Video-Einzeltherapie mit begleitendem supervidierten App-Eigentraining eine interdisziplinäre Gruppenintervention mit logopädischen und physiotherapeutischen Inhalten erprobt und evaluiert. Unabhängig vom Robotersystem erwies sich die hybride Intervention sowohl im Einzel- als auch im interdisziplinären Gruppensetting als gut umsetzbar und war mit positiven Effekten auf Lebensqualität und Kommunikationsfähigkeit sowie mit einer hohen Zufriedenheit der Teilnehmenden verbunden. Bei Personen mit Aphasie verbesserte sich die Kommunikationsfähigkeit auf Gruppenebene, bei den Proband*innen mit Dysarthrie konnte jedoch nur teilweise eine Reduktion der sprechmotorischen Einschränkungen beobachtet werden. Während die Proband*innen an den Videoterminen bevorzugt über die Telepräsenzroboter teilnahmen, zeichnete sich eine Präferenz für die Verwendung der Tablets zum App-Eigentraining ab. Die Ergebnisse unterstützen Befunde zum Potenzial teletherapeutischer Versorgungsformen, die zu Versorgungskontinuität und Therapiefrequenzerhöhung beitragen können.