Abstract
In diesem Artikel widmet sich Lisa Gulich der Frage, wie geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer über sich, ihren Beruf und Flucht sprechen. Die Daten wurden mittels narrativer Interviews erhoben und mit Hilfe der Narrationsanalyse ausgewertet. Der Artikel gibt Einblicke in das Verhältnis von Flucht und (Berufs-)Biografie. Die Biografien von geflüchteten Lehrkräften zeigen, dass sie trotz Hochschulabschluss, Berufserfahrung und Sprachkenntnissen nur selten eingestellt werden. Sie sind gezwungen, sich beruflich neu zu orientieren - und das, obwohl es in Sachsen einen hohen Lehrer*innenmangel gibt. Diese fehlende (formale) Anerkennung beeinflusst ihr (berufliches) Selbstverständnis.
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