Abstract
Fenna tom Dieck und Lisa Rosen widmen sich methodologischen Überlegungen zu machtkritisch informierten Kodierprozessen im Rahmen der Grounded Theory Methodologie und den darin eingelagerten Ambivalenzen: Die theoretische Sensibilisierung etwa für Migrationsregime und hierarchische schulische Interaktionsordnungen kann zu einer präkonzeptuellen Überformung des Analyseprozesses führen, im Rahmen dessen das empirische Material subsumtionslogisch als Beleg für Präkonzepte herangezogen wird. Deren Explikation im Rahmen eines mehrstufigen Kodierens und eine kontinuierliche Reflexion der Verstrickung der Forschenden in die Machtverhältnisse des Feldes (und darüber hinaus) werden als Ansätze diskutiert, um eine notwendige Informiertheit über Ungleichheitsverhältnisse mit dem Anliegen einer empirisch fundierten Theoriegenese in Einklang zu bringen.
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