Abstract
Der vorliegende Beitrag geht von dem Gedanken aus, dass die Analyse von Othering-Prozessen nicht nur Teil religionspädagogischer Forschung sein sollte, sondern auch Inhalt eines Religionsunterrichts, in dem es darum geht, Religion als gesellschaftliches und kulturelles Phänomen verstehen zu lernen. Dabei wird die Ansicht vertreten, dass es didaktisch sinnvoll ist, im Unterricht das Phänomen Othering im Richtungswechsel zu erarbeiten, indem man sich mit Prozessen beschäftigt, in denen die eigene Gruppe selbst zum Objekt von Othering wird. Dies wird am Beispiel von Predigten des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill aus dem Jahr 2022 konkretisiert, in denen ‚der Westen‘ als komplementäres Gegenbild zu Russland gezeichnet wird.
Publisher
Universitatsbibliothek Bamberg
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