Abstract
Seit Anfang der 80er Jahre beobachten Journalisten und Politologen der politischen Beteiligungsformen. Die sinkende Wahlbeteiligung, die wachsende Anzahl der Protestwählerstimmen (ins-besondere zu Gunsten der rechtsradikalen Partei ; Front National), das steigend wechselhafte Wählerverhalten verbunden mit einem häufigen Regierungswechsel und die Erscheinung von neuen "postmaterialistisch" genannten sozialen Bewegungen werden als Aus-druck einer Krise des klassischen Modells des Homo politicus gewertet. Allgemein Erklärungen zufolge würden diese neuen politischen Beteiligungsformen auf neuen vom Individualismus geprägten Bürgerverhaltensweisen, auf der Ablehnung eines stabilen Engagements sowie auf einer kritischen Einstellung hinsichtlich des politischen Systems beruhen. Jedoch lädt die Analyse der empirischen Angaben zu den gegenwärtigen politischen Verhaltens-weisen dazu ein, die vorhergehenden Feststellungen zu nuancieren. Reale Entwicklungen, welche die langfristigen Veränderungen der gegenwärtigen Gesellschaft widerspiegelt, sind zwar bemerkbar, aber es scheint übertrieben, von "Umwälzung" ja von "Krise des Politischen" zu sprechen. Wenn es wirklich eine Krise gibt, wäre sie eher bei den klassischen soziologischen Erklärungsmodelle des Politischen.
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