Zur Geschichte der Geowissenschaften im Museum für Naturkunde zu Berlin. Teil 3: Von A. G. Werner und R. J. Haüy zu C. S. Weiss – Der Weg von C. S. Weiss zum Direktor des Mineralogischen Museums der Berliner Universität

Author:

Hoppe G.

Abstract

Abstract. Der Berufung von C. S. Weiss an die Universität Berlin im Jahre 1810 gingen Entwicklungen voraus, die durch die Kristallographie des Franzosen R. J. Haüy, besonders durch dessen Lehrbuch der Mineralogie, ausgelöst wurden. Sie stehen mit der Übersetzung dieses Lehrbuchs im Zusammenhang und führten zur Qualifizierung von C. S. Weiss zum Mineralogen und Kristallographen sowie zur weiteren Entwicklung der Kristallographie innerhalb des Lehrgebäudes der Mineralogie. Den Anstoß gab der mit dem Berliner Mineralogen D. L. G. Karsten befreundete Geologe L. v. Buch, der die Kristallographie Haüys als Erster kennen lernte. Als dessen stark kristallographisch orientiertes Lehrbuch der Mineralogie erschien, entschloss sich Karsten, eine kommentierte Übersetzung desselben zu organisieren. Weiss, der hierfür gewonnen werden konnte, bildete sich zunächst an der Bergakademie Freiberg weiter aus, wobei er die Lehre des führenden Mineralogen A. G. Werner voll in sich aufnahm. Im Verlaufe der Mitarbeit an der Übersetzung gelangte Weiss gegenüber den atomistischen Vorstellungen Haüys zu Ansichten über die Gesetzmäßigkeiten des Kristallbaues. die sich auf Kants Naturphilosophie gründeten. Mit Haüy, den er in Paris näher kennen lernte, kam es deshalb zum Bruch. Seine "dynamische" Kristallographie baute Weiss mathematisch aus und vermochte bereits weit in die Gesetzmäßigkeiten des Kristallbaues einzudringen. Dadurch schuf er die Voraussetzungen für seine Berufung auf den für Karsten vorgesehenen Berliner Mineralogie-Lehrstuhl, der durch dessen frühen Tod frei wurde. doi:10.1002/mmng.20000030102x

Publisher

Pensoft Publishers

Reference97 articles.

1. De formis crystallorum, praesertim e spatho ortis;Opuscula physica et chemica. Upsaliae,1780

2. 1782 Von der Figur der Crystalle. vornehmlich welche aus dem Spath entstehet In 3 31

3. Gedanken über Krystallogenie und Anordnung der Mineralien, nebst einigen Beilagen über die Krystallisation verschiedener Substanzen (als Verfolg der Darstellung einer neuen Methode. Krystalle zu beschreiben);Bernhardi;Journal für die Chemie, Physik und Mineralogie,1809

4. Nachricht von der Gründung der Philomathischen Gesellschaft in Berlin;Biester;Neue Berlinische Monatsschrift,1804

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