1. Ber. Berl. chem. Ges. 18, 2770.
2. Der Einwurf, dass thiacetsaures Kalium zunächst entstehen und durch das andauernde Erhitzen unter Bildung von Schwefelwasserstoff und Kaliumacetat sich wieder zersetzen Könne, erscheint hinfollig durch die Thatsache, dass das bezügliche Salz bei 100° noch beständig ist.
3. Nach längerem Einleiten von Schwefelwasserstoff in concentrirte alkoholische Lösung von Natriumhydroxyd entsteht eine reichliche Ausscheidung schöner seideglänzender Krystalle, deren Erscheinen der Beobachtung wohl bisher entgangen ist, weil dieselben bei weiterem Einleiten des Gases bald wiedee verschwinden. - Erst aus der mit Schwefelwasserstoff vollständig gesättigten Lösung scheiden sich nach längerem Stehen reichliche Mengen sehr feiner Krystallaggregate ab, deren Habitus von dem der zuerst beschriebenen Krüstalle vollständig verschieden ist. -Ich bin im Begriff, diese Verbindungen zu untersuchen.
4. Die erste Gleichung steht nicht im Widerspruch zu den bezüglichen thermochemischen Resultaten Thomsens (Jahresb. f. 1870, S. 120) wonach sich aus K2S bei Gegenwart von H2O die Basen KHS und KHO bilden, da, wie Kolbe (dies Journ.[2] 4, 414) nachgewiesen hat, diese Spaltung nur eine partielle ist und um so geringeren Umfang annimmt, je weniger die Menge des zur Auflösung verwendeten Wassers beträgt.