Affiliation:
1. Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften (IPBW) Johannes Gutenberg-Universität Mainz Staudingerweg 5 55128 Mainz Deutschland
2. Department Chemie Johannes Gutenberg-Universität Mainz Duesbergweg 10–14 55128 Mainz Deutschland
Abstract
AbstractDie Bereiche RNA‐Modifikation und RNA‐Schaden weisen beide eine Vielzahl nicht‐kanonischer Nukleosidstrukturen auf. Während sich RNA‐Modifikationen zur Verbesserung der RNA‐Funktion entwickelt haben, impliziert die Bezeichnung RNA‐Schaden negative Auswirkungen. Auf Grundlage der Markierung mit stabilen Isotopen und Massenspektrometrie berichten wir von der Identifizierung und Charakterisierung von 2‐Methylthio‐1,N6‐ethenoadenosin (ms2ϵA), welches mit 1,N6‐Ethenoadenin, einer Läsion, die durch Exposition von Nukleinsäuren gegenüber alkylierenden Chemikalien in vivo entsteht, verwandt ist. Im Gegensatz dazu zeigte ein ausgefeiltes Konzept zur Isopren‐Markierung, dass die Biogenese von ms2ϵA die Spaltung eines Prenylrests in der bekannten transfer‐RNA (tRNA)‐Modifikation 2‐Methylthio‐N6‐isopentenyladenosin (ms2i6A) beinhaltet. Die relative Häufigkeit von ms2ϵA in tRNAs von translatierenden Ribosomen lässt eine verminderte Funktionalität im Vergleich zur ursprünglichen RNA‐Modifikation vermuten, wodurch die Natur der neuen Struktur in einer neu wahrgenommenen Überschneidung der beiden zuvor getrennten Bereiche, nämlich ein RNA‐Modifikationsschaden, begründet wird.
Funder
Deutsche Forschungsgemeinschaft