Abstract
AbstractSehr verdünnte Lösungen der Alkalisalze des Fluoresceins und seiner Halogensubstitutionsprodukte zeigen in Gegenwart von Halogensilbersolen charakteristische Farbenumschläge, wenn die Lösungen einen Überschuß von Silberionen enthalten. Die Umschläge sind zurückzuführen auf die Anlagerung der Farbstoffanionen an die am Halogensilber adsorbierten überschüssigen Silberionen. Durch diese Anlagerung erleiden die Elektronenhüllen der Farbstoffanionen eine ähnliche Veränderung wie bei der Bildung ihrer reinen Silber‐ und anderer Salze im festen Zustande.Die bei Überschuß von Silberionen erzielten Umschläge sind in einem Teil der Fälle durch einen Überschuß von Halogenionen rückgängig zu machen: die Halogenionen verdrängen die Farbstoffanionen von der Halogensilberoberfläche. Die Leichtigkeit, mit der das erfolgt, hängt von der Adsorbierbarkeit der Halogenionen einerseits, der Farbstoffanionen andererseits. Die der ersteren nimmt in der Reihenfolge Cl, Br, J, die der letzteren in der Reihenfolge: Fluorescein, Dibrom‐Tetrabrom‐ (Eosin), Dijod‐. Tetrajodfluorescein (Erythrosin) zu.Dementsprechend lassen sich bei der Titration der Halogenionen mit Silberionen von den genannten Farbstoffen als Indicatoren verwenden: für Chlor nur das Fluorescein, für Brom und Jod dieses, das Dibrom und das Tetrabrom‐Fluorescein.In einem Gemisch von Chlor‐ und Jodionen läßt sich mit Eosin als Indicator das Jodion allein, mit Fluorescein die Summe beider Halogenionen bestimmen.
Reference33 articles.
1. C20H11O5Na. Die Substitution der Halogenatome in den hier genannten Produkten erfolgt in den Resoreinresten des Fluoresceins.
2. Den Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst möchten wir für die freundliche Überlassung der betreffenden Farbstoffe auch an dieser Stelle den besten Dank aussprechen.
3. Struktur und Deformation der Elektronenh�llen in ihrer Bedeutung f�r die chemischen und optischen Eigenschaften anorganischer Verbindungen
4. Der Ausdruck “Deformation” soll hier im Sinne Verzerrung“ oder Veränderung im allgemeinen gebraucht werden und bezieht sich nicht etwa speziell auf die “Form” der Elektronenhülle.