Prüfung des Säurewiderstands von Beton – Entwicklung eines Schnellprüfverfahrens

Abstract

AbstractDie Betonschädigung durch Säureangriff ist in vielen Bereichen von Landwirtschaft, Industrie und Abwasseranlagen für die Dauerhaftigkeit maßgebend. Dabei wird zunächst der Zementstein an der Betonoberfläche gelöst, bevor sich eine SiO2‐reiche Deckschicht zwischen Oberfläche und Angriffszone ausbildet. Daraufhin läuft der Schädigungsprozess diffusionskontrolliert ab und die Schädigungsfront wandert ins Betoninnere. Schließlich kommt es zu einem oberflächigen Abtrag, der mit zunehmender Dauer für den Schädigungsverlauf maßgebend wird. Für eine Prognose der Dauerhaftigkeit ist es daher zwingend erforderlich, im Rahmen von Performanceprüfungen alle drei Schädigungsstadien mit ihren Interaktionen zu erfassen. Da es längere Zeit dauert, um die Abtraggeschwindigkeit hinreichend genau zu erfassen, sind lange Prüfzeiten von mehreren Monaten Dauer unvermeidbar. Solche langen Prüfdauern sind für regelmäßige Prüfungen zur Produktionskontrolle ungeeignet. Ist jedoch das Abtragverhalten für einen bestimmten Beton durch Performanceprüfungen im Rahmen der Erstprüfung bekannt, kann für die Produktionskontrolle die Prüfdauer deutlich verkürzt werden. In diesem Beitrag wird ein Schnellprüfverfahren zur Charakterisierung des Säurewiderstands vorgestellt, das kostengünstig und schnell die frühen Schädigungsstadien des Säureangriffs erfasst. Die Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit der Prüfergebnisse werden nachgewiesen. Weiterhin werden die Anwendungsmöglichkeiten und ‐grenzen diskutiert.