Abstract
AbstractEs wurden die Phosphoreszenzabklingzeiten und ‐spektren der Donator‐Akzeptor‐Komplexe von Dichlor‐, Tetrachlor‐ und Tetrabrom‐phthalsäureanhydrid mit Naphthalin, Phenanthren, Coronen, Durol und Hexamethylbenzol gemessen und die Spektren analysiert. Aus den erhaltenen Daten ergibt sich eine Erhöhung der Singulett‐Triplett‐Übergangswahrscheinlichkeit durch die Komplexbildung sowie eine parallel laufende Erniedrigung der Frequenzen der mit dem Elektronensprung gekoppelten ramanaktiven Schwingungen.Bei Variation des Akzeptors nimmt die Größe dieser Effekte mit der Anzahl und mit steigender Kernladungszahl der Halogen‐Substituenten zu (Z‐Effekt), bei Variation des Donators ist sie im wesentlichen von der Ausdehnung des aromatischen Systems abhängig.Die gefundene Erhöhung der Singulett‐Triplett‐Übergangswahrscheinlichkeit ist um Zehnerpotenzen geringer als bei der Wechselwirkung mit Sauerstoff. Trotzdem ergeben sich enge Parallelen zwischen beiden Einflüssen, die an Hand der für den O2‐Effekt entwickelten theoretischen Anschauungen diskutiert werden.