Affiliation:
1. Institut für Materialchemie Technische Universität Wien Getreidemarkt 9 1060 Wien Österreich
Abstract
ZusammenfassungIn der Strukturchemie von Au(I)‐Komplexen spielen aurophile Wechselwirkungen, also anziehende Kräfte zwischen den Goldatomen, eine wichtige Rolle. Das gilt auch für Gold(I)‐Cluster, in denen deswegen oft keine verbrückenden Gruppen notwendig sind, um den Clusterkern aufzubauen. In „metalloiden“ Clustern, die mehrere Hundert Goldatome enthalten können, hat Gold eine mittlere Oxidationsstufe zwischen Null und Eins. Solche Cluster bestehen aus einem Kern von Ligand‐freien und einer äußeren Schicht von Ligand‐haltigen Metallatomen. Da sie definierte Strukturen haben, sind sie Modellsysteme für Gold‐Kolloide, in denen die Größenverteilung der Metallpartikel mehr oder weniger breit ist. Gold‐Kolloide zeichnen sich durch Farben aus, die von der Partikelgröße abhängig sind. An strukturell definierten metalloiden Clustern lässt sich untersuchen, ab welcher Größe der Übergang von nichtmetallischem zu metallischem Verhalten stattfindet. Dieser beginnt bei ungefähr 150 Goldatomen, und bei ungefähr 250 Atomen sind die Partikel metallisch. Bezüglich Strukturen und Eigenschaften sind die Übergänge von molekularen Koordinationsverbindungen über Cluster und Partikel bis hin zu metallischem Gold fließend.