Abstract
AbstractNach dem von A. Eucken entworfenen Bild der frühesten Entwicklungsgeschichte der Erde ist für das Zustandekommen eines stofflich differenzierten Schalenbaues nicht, wie man früher vielfach geglaubt hatte, der Unterschied in den Dichten der einzelnen „Phasen”︁, sondern die Reihenfolge der Kondensation aus einer Gasmasse von relativ niedrigem Druck maßgebend. Es ist anzunehmen, daß dieses Bild ganz allgemein überall dort zutrifft, wo im Kosmos eine stoffliche Differenzierung nach chemisch‐homologen Elementen stattgefunden hat. So wird der von Brown und Patterson neuerdings eingehend untersuchte chemische und petrographische Aufbau der meteoritischen Materie verständlich, wenn man mit Eucken als Bindungsorgang der Meteoriten eine Kondensation aus relativ dünner gasförmiger Solarmaterie annimmt. Dann ergibt sich als Reihenfolge der Kondensation der kosmisch häufigsten Elemente: zuerst metallisches Nickeleisen mit Sulfiden, dann der Reihe nach die Silikate des Magnesiums, des Calciums und des Aluminiums und zum Schluß Kondensation des überschüssigen Siliciumdioxyds. Diese Kondensationsfolge hat vermutlich auch den stofflichen Aufbau der äußersten Erdkruste mitbestimmt. In den Monden und den Tektiten sind anscheinend solche Stoffe angereichert, die in der Kondensationsreihe als letzte auftreten, vor allem freie Kieselsäure und Aluminiumsilikat.
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1. Auszug aus einer Tabelle von Harrison Brown Rev. Mod. Phys. im Erscheinen. Herrn Dr. Brown danke ich für die Übersendung der Tabelle im Manuskript.