Abstract
AbstractMessungen des Hall‐Effektes haben sich bei Elektronenleitern als wertvolles Hilfsmittel zur Aufklärung der elektrischen Transportphänomene bewährt. Es wurde versucht, diesen Effekt auch für Ionenleiter meßbar und insbesondere bei elektrolytgetränkten Membranen für die Kenntnis der Transportphänomene nutzbar zu machen. Da an Elektrolytlösungen die Hallspannungen außerordentlich klein sind, mußte eine empfindliche Apparatur entwickelt werden, wofür als Grundlage eine Wechselstrommethode diente.Einige Messungen an HCl‐, NaOH‐ und KCl‐Lösungen ergaben mit hinreichender Genauigkeit die vorausberechneten Hallspannungen, die außerdem, wie es die Theorie verlangt, bei konstanter magnetischer Induktion proportional zur angelegten elektrischen Feldstärke im Elektrolyten zunehmen. Für Polyacrylsäurelösungen und für elektrolytgetränkte weitporige Kollodiummembranen ergaben sich bei kleineren Feldstärken ebenfalls die erwarteten Werte der Hallspannungen. Wider Erwarten blieben jedoch hierbei die Hallspannungen hinter der Proportionalität mit der Feldstärke zurück, und zwar um so mehr, je niedriger die Frequenz des Zellstroms und je enger die Membranporen waren. Eine sichere Deutung dieses bemerkenswerten Einflusses eines makromolekularen Gelgerüsts auf den Hall‐Effekt einer gewöhnlichen Ionenlösung konnte noch nicht gegeben werden.
Subject
General Chemical Engineering