Abstract
AbstractDie Röntgenabsorptionsspektroskopie ist die jüngste spektroskopische Methode, die zu chemischer Anwendungsreife gelangt ist. Hier werden Atomrumpf‐Elektronen in virtuelle Molekül‐Orbitale angeregt, die dazu nötigen Photonen‐Energien liegen oberhalb 30–50 eV. entsprechend Wellenlängen unter 200–400 Å Die bei weitem beste Quelle für diese Röntgen‐UV (XUV) genannte Strahlung sind Synchrotrons; man erreicht dann eine Energie‐Auflösung der Spektren von 0,01–0,1 eV, d. h. merklich besser als bei der ESCA‐Methode Wie letztere stellt auch die XUV‐Spektroskopie eine Sonde für einzelne Atome im Molekül dar. Darüber hinaus liefert sie auch Aussagen über virtuelle MO's und damit über den Gesamtzustand des Moleküls und indirekt auch über die oberen Bindungs‐Orbitale XUV‐Spektren sind relativ einfach zu interpretieren. Im Gegensatz zu den normalen UV‐Spektren reichen oft schon einfache quantenchemische Modelle für eine quantitative Analyse der Spektren aus. Die Gründe sind, daß bei Anregung von Atomrumpf‐Elektronen der Einfluß der Elektronenwechselwirkung auf das Spektrum wesentlich geringer und unspezifischer ist als bei Anregung von Valenzelektronen, und daß die Atomrumpf‐Elektronen lokalisiert sind.Über erste Anwendungen dieser Methode in der Chemie wird berichtet Hierzu gehören die Herleitung von Eigenschaften schwer zugänglicher Radikale wie CF, OF, NH4,… aus den XUV‐Spektren von CO, O2, CH4, … und die Diskussion der seit langem kontroversen geometrischen Struktur des XeF6‐Moleküls.
Subject
General Chemical Engineering