Abstract
AbstractZahlreiche Literaturangaben über die Wirkung der Sauerstoff‐Adsorption sowie Entgasung von Metallen auf ihre Voltaspannung v lassen einen gewissen einheitlichen, charakteristischen Gesamtverlauf von v erkennen. Zur genaueren Prüfung wird in einer geeigneten Vakuumapparatur mit der Kondensatormethode die Zeitabhängigkeit der Voltaspannungen von kurz vorher geschabten Metallen: Ag, Cu, Sn, Zn, Cd, Pb, Al und Mg, bei einem Sauerstoffdruck von 10−5 Torr und Zimmertemperatur gegen eine konstante Bezugsphase bestimmt, und zwar 0,1 bis 0,4 Sekunden beziehungsweise bis zu 3 Stunden nach dem Schaben. Durch geradlinige Extrapolation der Anfangskurventeile auf den Zeitpunkt des Schabens (t = 0) werden die Voltaspannungen der abgeschabten Metalloberflächen ermittelt. Außerdem werden einige Voltaspannungs‐Zeitkurven bei erhöhtem Druck aufgenommen.Als Hauptursache für diese zeitlichen Voltaspannungsänderungen nach dem Schaben wird Sauerstoff‐Chemosorption angenommen. Demzufolge werden die auf den Zeitnullpunkt des Schabens extrapolierten Werte der Voltaspannungs‐Zeitkurven den reinen Metallen zugeschrieben und mit Literaturwerten verglichen. Der weitere Verlauf der Voltaspannungs‐Zeitkurven zeigt, im Einklang mit den einleitend geschilderten Literaturbefunden, einen spezifischen Anstieg bis zu einem Maximum und dann einen mehr oder weniger schnellen Abfall bis zu Endwerten, die zum Teil negativer liegen als der Anfangswert.