Author:
Schmitz‐Dumont Otto,Woitas Götz
Abstract
AbstractDie Reduktion von VO2 zu V2O3 mit trockenem und feuchtem Wasserstoff zwischen 650 und 790 °C wird reaktionskinetisch untersucht und der Einfluß von Fremdoxydzusätzen (WO3, TiO2 und Cr2O3) festgestellt. Die Reaktion zeigt eine Induktionsperiode mit Geschwindigkeitsmaximum, woraus auf Keimbildung und Keimwachstum als geschwindigkeitsbestimmende Vorgänge geschlossen wird, die im einzelnen diskutiert werden. Zumischungen von Wasserdampf zum Wasserstoff wirken in gewissen Temperaturbereichen (700 bis 750 °C) geschwindigkeitserhöhend. Zusatz von WO3 und TiO2 erzeugen eine Inkubationsperiode, die durch Zumischung von Wasserdampf zum Wasserstoff unterdrückt wird. Von der Inkubationsperiode abgesehen, verläuft die Reaktion mit WO3‐ bzw. TiO2‐Zusatz schneller als ohne diese Fremdoxyde. Bei Cr2O3‐Zusatz tritt keine Inkubationsperiode in Erscheinung. Die Reaktion wird durch Cr2O3 bis zu einem Umsatz von etwa 80% beschleunigt, dann aber gehemmt. Die beschleunigende Wirkung von Fremdoxydzusätzen wird auf eine Erhöhung der Keimbildungswahrscheinlichkeit zurückgeführt. Durch Schliffuntersuchungen von partiell reduzierten VO2‐Proben konnte nur eine zwischen VO2 und V2O3 liegende Phase, röntgenographisch konnten dagegen drei Zwischenphasen gefunden werden.
Reference13 articles.
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2. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Vanadinoxyde
3. Studies on Vanadium Oxides. I. Phase Analysis.
4. Zwischen Induktions‐ und Inkubationsperiode machen wir einen Unterschied: Innerhalb der Inkubationsperiode verläuft die Reaktion nicht merkbar. Sie ist gekennzeichnet durch die Einstellung einer bestimmten Fehlordnung im Phasengrenzraum bzw. der Randschicht (z. B. Vernichtung von Defekt‐elektronen) und umfaßt die Zeit bis zur ersten Bildung von Keimen des Reaktionsproduktes. Innerhalb der Induktionsperiode steigt die Reaktionsgeschwindigkeit bis zu einem Maximum an;