Abstract
AbstractZur Untersuchung des Einflusses von Fremdgasen und Kontaktmöglichkeiten auf die Reaktionsgeschwindigkeiten fester Substanzen wird eine Apparatur beschrieben, in der der zeitliche Verlauf von Reaktionen im festen Zustand in definierten Gasatmosphären verfolgt werden kann. Hiermit wurde die Temperaturabhängigkeit einer Reihe von Spinellreaktionen in Stickstoff sowie der Einfluß des Preßdrucks, der Korngröße, des Vermischungsgrades verschiedener Fremdgase (O2, H2, CO2, SO2 und NH3) und des Vakuums auf die Reaktionsgeschwindigkeit untersucht.Der Preßdruck wirkt in drei deutlich voneinander verschiedenen Effekten ein, die sich zum Teil überlagern. Die Korngröße (des Al2O3) beeinflußt im System ZnO/Al2O3 die Reaktionsgeschwindigkeit praktisch nicht. O2 fördert die Reaktion MgO + Cr2O3 schon in geringen Spuren sehr stark, was durch eine intermediäre MgCrO4‐Bildung erklärt wird. Während O2 im System MgO/Al2O3 ohne Wirkung ist, wird die Reaktion MgO + Fe2O3 durch O2 merklich gehemmt, wofür die Zurückdrängung der thermischen Dissoziation des Fe2O3 verantwortlich gemacht werden kann. H2 und NH3 üben im System MgO/Al2O3 keinen Einfluß aus. Während im System MgO/Al2O3 CO2 ohne sichtbare Wirkung ist, beschleunigt dieselbe Gasatmosphäre im System ZnO/Al2O3 die Reaktionsgeschwindigkeit merklich. SO2 erhöht den Umsatz im System MgO/Al2O3 beträchtlich. Für eine Änderung der Reaktionsgeschwindigkeit im Vakuum konnte kein eindeutiger Beweis erbracht werden.