Abstract
AbstractGrenzflächenaktive Substanzen reichern sich an den Grenzflächen flüssiger Lösungen an und erniedrigen die Grenzflächenspannung. Ursache der Anreicherung ist das durch zwischenmolekulare Wechselwirkungen bedingte Energiegefälle zwischen dem Zustand der Moleküle in der Lösung und ihrem Zustand in der Grenzfläche.Die grenzflächenaktiven Substanzen bilden in Lösung Assoziate („Micellen”︁), die nicht isoliert werden können. Ihre Größe und Eigenschaften werden erörtert. Bei einer kritischen Konzentration der Micellbildung treten abrupte Änderungen der Lösungseigenschaften ein, die thermodynamisch erklärt werden können. Man nimmt an, daß lamellenförmige Assoziate oder kugelförmige Micellen vorliegen. Bei grenzflächenaktiven Elektrolyten bilden sich Ionenassoziate, die die entgegengesetzt geladenen Ionen in bestimmtem Verhältnis binden.Für in Wasser stark ionisierte Paraffinkettensalze werden thermodynamische Berechnungen angestellt. Daraus kann. man schließen, daß die Kräfte, die die Grenzflächenaktivität und die Assoziation in wäßriger Lösung verursachen, sicherlich den gleichen Ursprung haben; mit großer Wahrscheinlichkeit sind es die zwischen den Wassermolekülen wirksamen Kräfte.