Allgemeine Betrachtungen über das Vorzeichen der Mischungsentropie

Abstract

AbstractEs wird gezeigt, daß die Mischungsentropie grundsätzlich sowohl positiv als auch negativ sein kann und welche Vorzeichenkombinationen von Mischungswärme und Mischungsentropie möglich sind. Für den Fall, daß die Zusatzentropie positiv und größer als der Idealwert der Mischungsentropie ist, wird ein Beispiel (Methanol‐Cyclohexan) angeführt. Für den Fall, daß die Zusatzentropie negativ und dem Betrage nach größer als der Idealwert, die Mischungsentropie also negativ ist, werden fünf Beispiele (Wasser‐Diäthylamin, Wasser‐Triäthylamin, Äthanol‐Diäthylamin, Magnesium‐Wismut, Magnesium‐Antimon) genannt und kurz diskutiert. Es wird ferner — mit Benutzung gewisser allgemeiner empirischer Befunde — abgeleitet, daß an einem oberen bzw. unteren kritischen Entmischungspunkt (für binäre flüssige Gemische) Mischungsentropie und Mischungsenthalpie positive bzw. negative Werte annehmen. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß im Falle der Existenz von kondensierten Mischphasen mit negativer Mischungsentropie am absoluten Nullpunkt die konventionelle Nullpunktsentropie solcher Mischungen negativ werden kann, was für eine hinreichend allgemeine Formulierung des Nernstschen Wärmesatzes zu beachten ist.