Einige exotische Gehölze in den Interglazialfloren der Mitteleuropäischen Florenregion

Abstract

ZusammenfassungAus interglazialen und interstadialen Ablagerungen im Süden der DDR werden nach Früchten, Samen und Blättern einige exotische Gehölzarten neu beschrieben. Der mitteleuropäischen Florenregion fremd sind gegenwärtig Crataegus nigra Waldst. et Kit., C. pentagyna Waldst. et Kit., Mespilus germanica L., Picea omorika (Panč.) Purk., Pterocarya fraxinifolia (Lam.) Spach und Swida alba (L.) Opiz. Im Westen ihres Areals erreichen die subatlantische Florenprovinz Acer monspessulanum L., Vitis vinifera L. ssp. sylvestris (C. C. Gmel.) Berger, im Osten die sarmatische Florenprovinz Acer tataricum L., randlich auch die zentraleuropäische Provinz Prunus mahaleb L. und Quercus pubescens Willd. Diese regionalen Exoten im Sinne der Reidschen Definition charakterisieren trotz ihrer Seltenheit in erheblichem Maße die fossilen Waldgesellschaften. Ihre Chorogenese und Soziogenese wird untersucht. Alle diese Gehölzarten haben ihre historischen Wurzeln in den spättertiären Mixed Mesophytic Forests in Europa. Ihr pliozänes Vorkommen ist in jedem Falle gesichert. Für die Waldvegetation der Interglaziale und Interstadiale der mitteleuropäischen Region ergibt sich der Nachweis folgender (thermophiler) Assoziationen:Aceri monspessulani — Quercetum petraeae‐roborisAceri tatarici — Quercetum pubescenti‐roborisAceri tatarici — TilietumBuxo — Quercetum pubesccntisFraxino — UlmetumLarici — Piceetum omorikaePiceo omorikae — Alnetum glutinosaePruno mahalebis — Quercetum pubescentisPterocaryo — Alnetum glutinosaeQuercetum pubescentis‐petraeae.