1. C.Marx Würtembergisches Gewerbeblatt1874 No. 8 85.
2. Wagner Jahresb 1872 827.
3. Berzelius giebt in seinem Jahresbericht (XV 408) die Beobachtungen Reichenbach's über das Cedriret in folgenden Worten: Reichenbach hat aus den Produkten der trockenen Destillation noch einen Körper dargestellt dem er den Namen Cedriret beigelegt hat. Er ist nicht als solcher fertig in den Empyreumaten enthalten sondern er entsteht aus einem anderen Stoffe während der Behandlung. Kleine Proben von diesem Stoffe zeigte Hr. Reichenbach bei der Versammlung der Naturforscher in Prag vor. Das Cedriret wird nur in kleinen Mengen erhalten und seine Darstellung erfordert diejenige Uebung in der Behandlung und Erkennung der Brenzstoffe worin der Entdecker seine Meisterschaft so vielfach bewährt hat. Das rectificirte Brandöl welches durch Umdestillirung des Theers von Buchenholz erhalten wird wird mit kohlensaurem Kali von Essigsäure befreit und hierauf mit einer Lauge von kaustischem Kali behandelt. Die alkalischen Lösungen werden vom ungelösten entfernt und mit Essigsäure gesättigt. Es scheidet sich hierbei ein Theil Oel aus ein anderer wird durch Destillation des essigsauren Kali's erhalten. Wenn ungefähr ein Drittel übergangen ist so prüft man ob das nun übergehende mit einer Lösung von schwefelsaurem Eisenoxyd einen rothen Niederschlag hervorbringt. Sobald dieses geschieht sammelt man das folgende getrennt auf. Alle leicht Sauerstoff abgebende Substanzen bringen diese rothe Färbung im Destillat hervor wie zum Beispiel chromsaures Kali mit Weinsäure versetzt. Bei Zusatz dieser Stoffe entsteht nach fünf Minuten ein rother aus Nadeln bestehender Niederschlag der die ganze Flüssigkeit anfüllt sich langsam daraus absetzt und alsdann die Flüssigkeit farblos hinterlässt. Auch der Sauerstoff der Luft bringt diese Veränderung hervor. Dieser Stoff ist nun das Credriret welcher Name ausCedrium Theerwasser undrete Netz zusammengesetzt ist weil die Krystalle auf dem Filtrum sich wie ein Netz gruppiren. Das Cedriret hat folgende Eigenschaften. Es krystallisirt in feinen rothen Nadeln lässt sich anzünden und verbrennt mit lodernder Flamme ohne Rückstand. Es schmilzt nicht zersetzt sich schon bei gelinder Hitze und wird in höherer verkohlt. Schwefelsäure die frei von Salpetersäure ist löst es mit iudigoblauer Farbe auf. Beim Erwärmen des Gemisches findet Bräunung und Zersetzung Statt. Es ist unlöslich in Wasser Alkohol allen Aethern Schwefelkohlenstoff Terpentinöl Eupion Pikamar Steinöl Mandelöl und vielen anderen Flüssigkeiten. Kreosot Iöst es mit Purpurfarbe auf und es wird durch Alkohol wieder daraus krystallinisch gefällt. Diese Lösung in Kreosot wird sowohl durch Sonnenlicht als Erhitzung zersetzt und das Cedriret zersetzt und gelb gefärbt. Reichenbach glaubt dass dieses Verhalten zu Kreosot den Schlüssel geben werde zu den vielen am Theer und dessen Educten beobachteten Farbeveränderungen.