Abstract
Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht der Test der Hypothese, daß konjunkturelle Schwankungen der Arbeitslosigkeit durch die Nachfrageseite regionaler Arbeitsmärkte determiniert würden. Mit dem Test dieser Hypothese sollten erste Hinweise dafür gewonnen werden, wie regionale Arbeitsmarktanpassungsprozesse ablaufen, und damit das Verständnis für Chancen und Grenzen regionaler Strukturpolitik gefördert werden. Der Hypothesen-Test basiert im Prinzip auf OLS-Schätzungen, die für die Ebene der Landesarbeitsamtsbezirke durchgeführt werden. Die Gesamtschätzungen werden durch geschlechtsspezifische Schätzungen ergänzt. Die verschiedenen ökonometrischen und statistischen Untersuchungen lassen eine Bestätigung der eingangs genannten Hypothese nicht zu. Die Arbeit wird um einige vorsichtige regionalpolitische Schlußfolgerungen, die auf den gewonnenen empirischen Ergebnissen und Einsichten beruhen, ergänzt. Zusätzlich wird ein Ausblick auf weitere notwendig erscheinende Forschungen gegeben.
Subject
Geography, Planning and Development
Reference38 articles.
1. Vgl. Gordon, I.R.: The Cyclical Sensitivity of Regional Employment and Unemployment Differentials. In: Regional Studies (1985), H. 2, S. 95 und die dort zitierte Literatur. Vgl. hierzu auch Keinath, K.: Regionale Konjunkturschwankungen. Eine empirische Analyse der Bundesrepublik Deutschland 1950–1974. – Tübingen 1978, S. 177 ff.
2. Vgl. z. B. Gerlach, K.; Liepmann, P.: Konjunkturelle Aspekte der Industrialisierung peripherer Regionen – dargestellt am Beispiel des ostbayerischen Regierungsbezirkes Oberpfalz. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik (1972), H. 1, S. 16 und S. 18 ff.
3. Vgl. Klemmer, P.; Bremicker, B. (Mitarb.): Abgrenzungen von Fördergebieten – Bochum: Brockmeyer 1983, S. 123 f. = Beitr. Struktur- und Konjunkturforsch. Bd. 20.
4. Vgl. Knigge, R.; Semlinger, K.: Beschäftigungsorientierte Reform der regionalen Strukturpolitik. In: WSI-Mitteilungen (1984), H. 8, S. 487.
5. Diese Untersuchungsebene wurde gewählt, weil sie die längste Zeitreihe ermöglicht und sich zudem die zu verarbeitende Datenmenge noch in Grenzen hält. Außerdem kann dadurch das hier zu behandelnde Thema rascher der notwendigen wissenschaftlichen Diskussion zugeführt werden. Allerdings ließe eine kleinräumigere Betrachtung regionalpolitisch differenziertere Aussagen zu.