Abstract
Die Energiewende in Deutschland steht unter Druck wie noch nie: Sie soll so schnell wie möglich vorangetrieben werden, um die Abhängigkeiten von fossilen Energien zu reduzieren. Ein wesentliches Regime hierbei: Nutzung von Windkraft gekoppelt an den Netzausausbau. Dafür sind massive Eingriffe erforderlich, der Widerstand dagegen nimmt tendenziell zu. In der Forschung sind die Herausbildung spezifischer Akteurskoalitionen und Vetoplayer-Konstellationen einschließlich der konkreten Strategien von kritischen Akteuren, die für die Verhinderung der Energiewende-Maßnahmen kämpfen, analytisch noch unterbelichtet. Der Beitrag analysiert deshalb – basierend auf umfangreichem empirischen Datenmaterial – fünf Windkraft- und zwei Netzausbaukonfliktfälle in Deutschland. Eingebettet wird die Analyse in die gegenwärtige Diskussion um die Streitfähigkeit der Demokratie: Braucht die Energiewende mehr offen ausgetragene Auseinandersetzungen? Die These lautet, dass „mehr Streit“ keine Lösung für Energiewendekonflikte darstellt. Stattdessen braucht es mehr Wissen über das Wie der Konfliktaustragung und die Defizite bzw. geeignete Beteiligungsformate, weil hierin wesentliche Faktoren für das Gelingen der zukünftigen Energiewende erkannt werden.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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1. Infrastrukturen und Investitionen im Bundesstaat – eine schwierige Beziehung;dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management;2024-01-16