Abstract
Basierend auf den ethnografischen Daten einer Pilotstudie mit staatsskeptischen deutschen Auswanderfamilien in Paraguay fragt der Beitrag nach den Bedingungen der Möglichkeit, Forschungsbeziehungen aufzubauen in einem Feld, in dem die Ethnografin und die Beforschten um gegenseitige Ablehnung wissen. Anleihen an den Figuren der „repugnant others“ und verschiedenen „Modi der Positionalität“ machend lotet er aus, wie emische und etische Perspektiven in Feldern der ideologischen Ungleichheit verhandelt und dargestellt werden können. Der Beitrag bespricht dabei unter Rückgriff auf Methodenliteratur zu ethnografischer Forschung zu Fremden, Rechten, und anderen Anderen die Konsequenzen methodologischer und epistemologischer Positionierung und kommentiert partizipative ethnografische Forschungszugänge im Angesicht komplexer Positioniertheiten. Dabei werden Vorschläge für die analytischen Ausdifferenzierung von ethnografischer Positionalität unter Bedingungen ideologischer Ungleichheit gemacht und es wird für einen Methodenpluralismus in der Forschung zu (mindestens) staatsskeptischen Milieus plädiert.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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