Abstract
Ist Populismus demokratiekompatibel? Diese Arbeit zeigt auf, dass die zwei prominenten, aber gegensätzliche Antworten auf diese Frage von Müller (2016) und Mudde/Kaltwasser (2017) aufgrund begrifflicher Vorentscheidungen zustande kommen, die dem Populismus implizit eine von außen kommende pluralistische Norm anlegen bzw. seine Gefahr für die Demokratie normativ einebnen. Mithilfe der Rechtsphilosophie Immanuel Kants soll zur Aufklärung dieser Kontroverse beigetragen werden, indem aus der kantischen Kritik der despotischen Demokratie ein normativer Maßstab für die Beurteilung der Demokratiekompatibilität des Populismus gewonnen wird.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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