Abstract
Der Beitrag basiert auf einer qualitativen empirischen Studie in der Deutschen Bahn AG. Zunächst legt er einige generelle Ausgangsannahmen dar, um anschließend überblickshaft auf die betrieblichen Geschlechterverhältnisse in der DB AG einzugehen und zu zeigen, wo verallgemeinerbare Probleme und Blockaden für einen geschlechtergerechten Wandel der betrieblichen Geschlechterverhältnisse und für den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen liegen. Darauf aufbauend diskutiert er geschlechtertypische Dilemmata zwischen Erwerbsarbeit und individuellen (familialen) Reproduktionsansprüchen. Das wird im Kontext einer ‚reflexiven Karriereorientierung‘ näher beleuchtet, die vor allem, aber nicht mehr nur bei weiblichen* Fach- und Führungskräften zu beobachten ist. Als Sozialkompetenz zielt sie auf den Erhalt eines subjektiv als ganzheitlich erlebbaren Lebenszusammenhanges und stellt eine Kritik an der traditionellen Arbeits- und Leistungskultur dar. Der Beitrag endet mit einem Plädoyer für eine an den komplexer werdenden Lebenszusammenhängen von Frauen* und Männern* orientierte Re-Thematisierung betrieblicher Geschlechterpolitik.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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