Abstract
Im (Grund-)Schulbereich dominieren bis heute monolinguale beziehungsweise neo-linguizistische Normsetzungen. An ihnen wirken vielfach auch pädagogische Fachkräfte und Lehrer_innen mit, deren Zielsetzung eigentlich gerade die Verringerung sprachbezogener Diskriminierung und die Anerkennung sprachlicher und ,kultureller‘ Diversität darstellt. Jedoch werden diese Normsetzungen auch immer wieder durch widerständige pädagogische und alltägliche Praktiken herausgefordert und unterlaufen. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, wie im monolingualistischen Sprachregime Differenz und Ungleichheit individualisiert werden und zeitgleich institutionelle und strukturelle Ursachen und Verankerungen im (Grund-)Schulbereich aus dem Blick geraten können. Nicht zuletzt geht der Beitrag auch der Frage nach, wie die Anerkennung sprachlicher Vielfalt im Kontext der Schule aussehen könnte.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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